der Mond - oder die Mondin

Ich habe schon seit Jahren Schwierigkeiten den Mond als weiblich anzuschauen.
Weiblich ist "die" Nacht mit "dem" (männlichen) Mond und
männlich ist "der" Tag und "die" (weibliche) Sonne.

Das die Sonne hier in diesen Breiten als weniger männlich und aggressiv als im Orient betrachtet und erfahren wird und daher mit Fruchtbarkeit und Reifung in Beziehung gesetzt wird ist schnell einsehbar - Beim Mond habe ich dagegen die größten Schwierigkeiten, wenn ich mich da standhaft weigere "Luna" oder dergleichen zu sagen.
Einmal ist die Beziehung zwischen dem alttestamentlichen Jehova und dem Mond in vielen esoterischen Kreisen eine Vorstellung und die drei Tage im Tode, die unser "Heiland" durchmacht, schafft am Himmel nur der Mond und nicht die Sonne (und das regelmäßig)
Aber auch Thot (der Seelenführer) ist ein Mondgott und gerade dieser Gedanke der "Seelenführung" von diesem Leben ins Nächste (bei werdendem Mond) und von der Anderswelt in diese (bei abnehmenden Mond) und der Gedanke des Sammeln und Ausfließens ist nicht nur mit der menstruation, sondern auch mit dem Samen verbindbar.
Für mich ist die Nacht eine weibliche Göttin und der Mond ihr männlicher Begleiter und der Tag männlich (als Bildner und Raum des Bewusstseins) und die Sonne sein weiblicher Helfer beim Reifen und Wachsen dieses Bewusstsein.
Würde mich über Antworten freuen
der Nilfunge

Ich zitiere zum Einstieg mal die gute, alte Tante Wiki:

In allen archäologisch untersuchten Kulturen gibt es Hinweise auf die große kultische Bedeutung des Mondes für die damaligen Menschen. Der Mond stellte meist eine zentrale Gottheit dar, als weibliche Göttin, zum Beispiel bei den Thrakern Bendis, bei den Ägyptern Isis, bei den Griechen Selene, Artemis und Hekate sowie bei den Römern Luna und Diana, oder als männlicher Gott wie beispielsweise bei den Sumerern Nanna, in Ägypten Thot, in Japan Tsukiyomi, bei den Azteken Tecciztecatl und bei den Germanen Mani. Fast immer wurden Sonne und Mond dabei als entgegengesetzt geschlechtlich gedacht, auch wenn die Zuordnung variierte. In China dagegen galt der Mond lediglich als Symbol für Westen, Herbst und Weiblichkeit (Yin).

Ein häufig vorkommender Gedanke ist das Bild von den drei Gesichtern der Mondgöttin: bei zunehmendem Mond die verführerische Jungfrau voller Sexualität, bei Vollmond die fruchtbare Mutter und bei abnehmendem Mond das alte Weib oder die Hexe mit der Kraft zu Heilen, zum Beispiel bei den Griechen mit Artemis, Selene und Hekate sowie bei den Kelten Blodeuwedd, Morrigan und Ceridwen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Mond#Mythologische_Anf.C3.A4nge


Ansonsten hat die Wicca-Bewegung sicherlich viel dazu beigetragen, dass grade in Heiden-Kreisen der Mond so hartnäckig als Mondin verehrt wird.
Persönlich denke ich, dass es schlichtweg egal ist ob der Planet für Dich einen weiblichen oder männlichen Aspekt darstellt, denn wie Du in Deiner Erklärung selbst schilderst hast Du ja in der Nacht einen weiblichen Gegenpol, wenn der Mond für Dich männlich ist.
Oder noch kürzer: wenn es für Dich stimmig ist, ist die Welt doch in Ordnung. Das ist zwar eher der chaosmagische Ansatz, aber der funktioniert nicht weniger gut als der Hardcore-Wicca-Gedanke der guten Frau Mond.

Mitternachtssonnengrüße
Morrighan

Morrighan schrieb:

wenn es für Dich stimmig ist, ist die Welt doch in Ordnung. Das ist zwar eher der chaosmagische Ansatz, aber der funktioniert nicht weniger gut als der Hardcore-Wicca-Gedanke der guten Frau Mond.
Mitternachtssonnengrüße
Morrighan

Korrekt - aber ich diskutiere nun mal gerne

der Niflunge

hm

ich muss sagen, ich hab Prinzipiell Mühe mit, wenn Naturerscheinungen einem Geschlecht zugeordnet wird... zum einen wird da die Naturerscheinung instrumentalisiert und zum anderen ist das, meines erachtens nur eine Überhöhung des Geschlechterkampfes... Ich denk, solches Schubladendenken schadet oft eher, wenn man sich in ein Naturphänomen vertiefen will, als dass es nützt, weil es ein Raster ist, dass die Erfahrung schon vorselektiert.

in dem Sinne: ist der Mond Männlich oder Weiblich? - er ist ein grosser Klumpen Gestein der in einem Konstanten Orbit die Erde umkreist und im Zusammenspiel mit der Sonne die Nacht hin und wieder in ein Mystisches und hin und wieder in ein Bedrohliches Licht taucht und den Menschen oft mit der anderen Seite des Lebens in Kontakt bringt

lG

FIST

Na Fist - ich dachte, durch die reine naturwissenschaftlichen Denkweise wären wir durch? Aber manche brauchen eben etwas länger

liebe Grüße

Hi Niflunge

etwas Naturwissenschaft schadet nie

lG

FIST

Mehr als etwas - schließlich leben wir in dieser Welt. Aber diese, rein naturwissenschaftlich erklärbaren Phänomene, haben auch einen nicht-naturwissenschaftlichen Bezug.
Dein Beitrag war mir zu einseitig

LG